Was sind Natur- und Low Intervention Weine?
Naturwein ist eigentlich nichts Neues – eher eine Rückbesinnung. Es geht darum, Wein so zu machen, wie man ihn früher gemacht hat: ohne Zusätze, ohne Chemie und ohne technische Eingriffe, einfach nur aus Trauben. Die Winzer*innen arbeiten im Weinberg biologisch oder biodynamisch, das heißt: keine Pestizide, kein Kunstdünger, keine Tricks. Die Reben dürfen wachsen, wie es die Natur will – mit viel Handarbeit, Respekt für das Ökosystem und einem echten Gespür für den Boden.
Im Keller gilt dann das Prinzip: so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Der Most gärt spontan mit den eigenen, natürlichen Hefen. Es wird nichts zugesetzt, nichts rausgefiltert, nichts „korrigiert“. Kein Schönungsmittel, keine Enzyme, keine industriellen Hefen – und oft nicht mal Schwefel (oder nur ganz wenig). Das Ergebnis ist ein lebendiger Wein, der nicht genormt ist, sondern Charakter zeigt – manchmal wild, manchmal funky, immer ehrlich.
Low Intervention bedeutet im Prinzip dasselbe: möglichst wenige Eingriffe im Keller. Es geht darum, den Wein nicht zu „machen“, sondern ihn sich entwickeln zu lassen. Die Winzer*innen begleiten den Prozess, statt ihn zu kontrollieren. Das braucht Mut, Erfahrung und ein tiefes Verständnis für die Natur – aber es lohnt sich. Denn so entstehen Weine, die wirklich nach ihrer Herkunft schmecken, nach dem Jahrgang, nach der Rebsorte – und manchmal auch ein kleines bisschen funky.
Ob Naturwein oder Low Intervention Wine: Es geht nicht um Perfektion, sondern um Authentizität. Um lebendige, handgemachte Weine mit Ecken und Kanten – und mit Charakter.
mehr dazu: Raisin - what's natural wine?