Der Heimat Silvaner 2020 ist ein außergewöhnlicher Jahrgang, der eindrucksvoll zeigt, wie Hingabe und Fachwissen selbst unter schwierigen Bedingungen einen wirklich großen Wein hervorbringen können. Trotz der Herausforderungen eines Frostjahres ist dieser Orangewein ein Paradebeispiel dafür, wie Silvaner in diesem besonderen Ausbau zur Höchstform auflaufen kann.

Mit seiner cremigen Textur, einer dezenten Fenchelnote und einer angenehmen Säure präsentiert sich der Heimat Silvaner 2020 elegant und vielschichtig. Die feinen, gut eingebundenen Gerbstoffe verleihen ihm Struktur und Balance, während die Mineralität des Muschelkalkbodens für Tiefe und Präzision sorgt.

Dieser beeindruckende Orangewein harmoniert hervorragend mit Fenchel- oder Lauchgerichten, und passt ebenso perfekt zu gegrilltem oder frittiertem Hähnchen. Auch Bergkäse findet in diesem Wein einen idealen Begleiter, dessen Eleganz und Cremigkeit die Würze des Käses wunderbar ausbalancieren.

Der Heimat Silvaner 2020 ist nicht nur ein großartiger Orangewein, sondern auch ein Zeugnis des Wissens und der Hingabe von Melanie und Michael. Ein Wein, den man unbedingt probiert haben sollte, um die volle Schönheit und Vielseitigkeit der Rebsorte Silvaner zu erleben.

Die Trauben für den Heimat Silvaner 2020 wuchsen auf einem steilen Weinberg in der Nähe des Weinguts, geprägt von jungem Muschelkalk und lehmhaltigen Schichten, mit einem steinigen, trockenen Mittelteil. Die 35 Jahre alten, biologisch bewirtschafteten Reben mussten im Frostjahr 2020 eine besondere Herausforderung meistern: Nach einer Frostnacht im Mai waren die ersten Triebe und Trauben verloren. Doch einige Wochen später brachen Sekundärknospen auf und brachten eine kleine Menge an Trauben hervor, die spät in der Saison geerntet wurden – mit bemerkenswerten 15 g/l Säure.

Nach der Handlese wurden die Trauben entrappt und etwa eine Woche lang auf der Maische fermentiert, um dem Wein Struktur und feine Gerbstoffe zu verleihen. Während der Maischegärung wurde der Zucker fast vollständig umgewandelt. Die geringe Erntemenge erlaubte nur die Befüllung eines einzigen Barriques.

Im Laufe der Reifung reduzierte sich die Säure erstaunlicherweise um fast 10 g/l, was dem Wein seine angenehme, harmonische Säure verlieh. Nach der Gärung wurde der Heimat Silvaner 2020 im Sommer 2021 in Stahlfässer umgelagert, wo er weiter reifen konnte. Im April 2022 wurde er schließlich unfiltriert und ohne Schwefelzusatz abgefüllt, um seinen puren Charakter zu bewahren.